08.06.2023 Scheitern & Depression im Kapitalismus

Am 8. Juni geht Café Kritik weiter – ein gesellschaftskritischer Veranstaltungstermin des @astauhh in Kooperation mit den Gruppen gegen Kapital und Nation (@gegner.in) im @cafeknallhart!


In den letzten Jahren hat sich in erstaunlicher Geschwindigkeit ein neuartiger Psycho-Boom etab-liert. Was als Enttabuisierungsbewegung von Krisen und Belastungszuständen begann, ist längst zu einer entpolitisierten Erklärung für das objektiv vorhandene Leid geworden. Statt die immer krasser werdenden Zumutungen zu kritisieren, wird das mangelnde Zurechtkommen als Krankheit definiert und so ins Unpolitische verschoben.
Worin liegt die Attraktivität von solchen – oftmals biologistischen – Erklärungen? Und vor allem: Worin liegt der wahre Kern des Leids?
Wie genau das Verhältnis von psychischer Krankheit und kapitalistischer Konkurrenzgesellschaft zu denken ist – das soll Inhalt des Abends sein. Der Schwerpunkt wird dabei auf der Depression liegen.

Donnerstag, 8. Juni, 19 Uhr, Café Knallhart (Von-Melle-Park 9)

Ausführlicher Ankündiger: https://gegen-kapital-und-nation.org/events/scheitern-im-kapitalismus/

Raumnutzung

Liebe Nutzenden,

unser Café ist nach wie vor für öffentliche Veranstaltungen im Innenbereich geschlossen.
Es ist aktuell aber möglich die Räumlichkeiten für Plenas o.ä. zu nutzen. Über Anfragen für Veranstaltungen im Außenbereich mit Hygienekonzept freuen wir uns!

Für alle Anfragen kommt ihr am Besten zum Plenum, welches zweiwöchentlich am Montag um 18:30 Uhr aktuell noch vor dem Café stattfindet. Bei schlechtem Wetter sitzen wir mit Maske drinnen.

Da die Fallzahlen aktuell stark ansteigen haben wir uns entschieden die Anfragen immer nur 2 Wochen im Voraus auf dem Plenum zu bearbeiten. Uns ist bewusst, dass einige Veranstaltungen/Treffen mit mehr Vorlauf geplant werden müssen, jedoch ist es für uns aktuell nicht anders umsetzbar.

Kurzfristige Anfragen, ohne das diese auf dem Plenum besprochen wurden, werden wir in den meisten Fällen nicht stattfinden lassen können.

Aktuelle Plena-Termine:
Mo. 26.10. 18:30 Uhr
Mo. 09.11. 18:30 Uhr

Gerne könnt ihr uns auch nach wie vor vorab die Anfragen bei Mail schicken: cafe-knallhart@riseup.net. Wir geben euch dann Bescheid, wann unser nächstes Plenum stattfindet.

All Kanzlers are berufsunfähig

                                      
Stellungnahme Café Knallhart
 
Am 07. September wurden schon wieder zwei Transparente am Café Knallhart auf dem Uni-Campus entwendet. Dieses Mal geschah die Entfernung im Auftrag der Universität Hamburg, namentlich dem Uni-Kanzler Dr. Martin Hecht. Eine im Vorhinein geforderte inhaltliche Begründung von Seiten der Betreiber*Innen wurde ignoriert, stattdessen wurden Tatsachen geschaffen.
Bei den entfernten Transparenten handelt es sich auf der einen Seite um den Spruch „all cops are berufsunfähig“ in solidarischer Anlehnung an die Kolumne von Hengameh Yaghoobifarah, der passenderweise gestern von der Staatsanwaltschaft Berlin als straflos eingestuft wurde1. Auf der anderen Seite bezog sich das zweite Transparent auf den rechten Terroranschlag in Hanau, der vor drei Wochen genau ein halbes Jahr her gewesen ist. Mit dem Zitat „wir werden keine Ruhe geben“2 und  den Forderungen der Angehörigen nach angemessener Erinnerung, sozialer Gerechtigkeit, lückenloser Aufklärung und politischen Konsequenzen sollte den Stimmen aus Hanau an einer belebten Stelle im Hamburger Stadtbild Gehör verschafft werden.
Das ein Gedenken in Hamburg nicht erwünscht ist, konnte bereits am 19. August auf der Veddel erlebt werden, als die Hamburger Cops in ihrer fragwürdigen Doppelfunktion der Versammlungsbehörde eine Gedenk-Demonstration kurzerhand verbot, weil angeblich zu viele Menschen daran teilnehmen wollten. Die Corona-Regeln wurden dabei von allen Teilnehmenden eingehalten. Jegliche Gesprächsangebote von den Demo-Veranstaltenden dienten der polizeilichen Einsatzleitung an dem Abend nur als Verzögerungstaktik, um den Nachschub von Bereitschaftspolizisten aus Alsterdorf zu sichern, damit diese dann die Auflösung durchsetzen. Während wir von der Polizei Hamburg das politische Agieren als eigenständiger, unkontrollierter Akteur gewohnt sind, möchte die Hamburger Universität nun wohl ebenfalls ein Gedenken an die Opfer rechten Terrors unterbinden. Statt sich inhaltlich mit den legitimen Forderungen der Angehörigen aus Hanau auseinanderzusetzen, wird ein Freiraum in seiner politischen Autonomie beschnitten, nur damit es einen „cleanen“ Campus gibt oder was sonst für banale Begründungen das Vorgehen rechtfertigen soll. Es ist die selbe Universität, die für den Gründer einer rechtsextremen Partei alles Mögliche an Polizei und Sicherheitsvorkehrungen auffährt, um die ihm angeblich widerfahrenen Einschränkungen der Meinungsfreiheit zu unterbinden. Dabei sollten an dieser Universität mit ihrer Geschichte rechte Hetzer grundsätzlich keinen Platz haben!
Nun wird auf welcher Grundlage auch immer eine Meinungsäußerung an einem politischen Freiraum auf dem Uni-Campus mit einer Null-Toleranz-Politik verfolgt. Es zeigt sich hieran mal wieder deutlich, dass bei Grundrechten in Deutschland mit zweierlei Maß gemessen wird. Gerade die Angehörigen und Überlebenden aus Hanau können davon berichten. So wurde die bundesweite Gedenk-Demonstration am 22. August einfach am Vorabend verboten mit dem Verweis auf die Corona-Infektionen in der Stadt Hanau, obwohl diese noch unter dem Grenzwert von 50, nämlich bei 49, lagen. Die Grundrechts-Debatte zum Thema Versammlungsfreiheit folgte aber erst eine Woche später, als sich Corona-Leugner und Rechtsextreme in Berlin ohne Abstand & Masken versammeln wollten. Die legitimen Forderungen der Menschen in Hanau werden also gekonnt ignoriert und ein Zuhören findet nicht statt. Das nun auch die Universität Hamburg als Hüterin der Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit3 Transparente vom Campus entfernen lässt, zeugt von einer rechten Diskursverschiebung, in der sich die Universität Hamburg nun deutlich positioniert hat.
Es ist ja auch nicht der erste Vorfall am Café Knallhart bzgl. Transparenten. Bereits vor zwei Wochen am 23. August wurden auf Wunsch von „besorgten“ Anwohner*Innen die Cops auf den Campus gelassen, um zum einen ein Transpi zum Erhalt des Wohnprojekts Fährstraße 115 in  Wilhelmsburg und zum anderen ein Transpi, das zur Mobilisierung zur Hamburger Hanau-Demo diente, zu entfernen. Auf dem zweiten Transparent stand neben den Daten der Gedenk-Demo auch der Satz “Nazis töten. Kein Vergeben / Kein Vergessen”, umrahmt von den Konterfeis der Toten aus Hanau. Gerade im Grindelviertel ist die Feststellung, dass Nazis töten traurige Gewissheit. Das es sich dabei nicht um eine historische Feststellung handelt, wird daran deutlich, dass in Deutschland seit 1990 über 200 Menschen durch rechten Terror getötet worden sind4. Deutschland ist in dieser Hinsicht in Europa laut einer Studie Spitzenreiter5.
An dem ignoranten Vorgehen seitens der Universität Hamburg wird insgesamt somit deutlich, inwiefern die weiße Dominanzgesellschaft rechten Terror in Deutschland aus der Öffentlichkeit drängt. Für Betroffene ist er hingegen allgegenwärtig.
 
Es bleibt dabei !
“Wir werden keine Ruhe geben” – Hanau zur Zäsur machen!
 
 
        
               
        
        
 
 
        

all cops are berufsunfähig

 

Am Sonntag, den 23. August zwischen 9 und 10 Uhr morgens wurde von mehreren Cops ein Transparent mit der Aufschrift: „Nazis töten. Kein Vergeben / Kein Vergessen“ am Café Knallhart in Hamburg geklaut. Bereits in Bielefeld wurden Plakate der Partei DIE PARTEI beschlagnahmt, welche die Aufschrift „Nazis töten.“ enthielten. Im Nachhinein wurde sogar gerichtlich festgestellt, dass die Beschlagnahmung rechtswidrig war¹.

Auf dem entwendeten Transparent befand sich auch noch ein Hinweis auf die Gedenkdemonstration für die Opfer in Hanau, die eigentlich am vergangenen Mittwoch in Hamburg veranstaltet werden. Sechs Monate nach den rassistischen Anschlägen in Hanau, sollte mit der Demonstration “Erinnerung – Gerechtigkeit – Aufklärung – Konsequenzen!” ein würdiges Gedenken an die Opfer stattfinden. Dies wurde jedoch durch die Polizei Hamburg verhindert². Newroz Duman von der Initiative 19. Februar sagt dazu: “Mit Bestürzung haben wir das Vorgehen der Hamburger Polizei beobachtet, die 1000 Menschen daran hinderte, würdevoll an die Hanauer Ermordeten zu gedenken. Erneut wendet sich die Polizei gegen die Falschen. Auch hier in Hanau wissen wir von den Angehörigen, dass die Polizei – vor allem in Kesselstadt – seit Jahren lieber ihre Kinder und Freunde schikaniert, statt Nazis die Waffen wegzunehmen und für die Sicherheit für jeden zu sorgen.”

Das Motto der Demonstrationen verdeutlicht die Forderungen der Familienangehörigen, der Überlebenden des Anschlags und der Initiative 19. Februar Hanau. Duman führt dazu noch weiter aus: “Wir fordern Aufklärung, weil die zuständigen Behörden seit Jahrzehnten auf den Rassismus nicht reagieren und eine Mitschuld tragen; Konsequenzen, damit die Rassisten entwaffnet und die Behörden grundlegend entnazifiziert werden; Gerechtigkeit, damit das Leid der Familien und Überlebenden anerkannt, ihnen zugehört, ihre Bedürfnisse respektiert werden; Erinnerung, damit die Ermordeten niemals vergessen werden”³.

all cops are berufsunfähig: Hände weg von unseren Transparenten und unseren Demonstrationen!

Für ein würdiges Gedenken an die Opfer von Hanau –
KEIN VERGEBEN KEIN VERGESSEN:

Ferhat Unvar
Gökhan Gültekin
Hamza Kurtović
Said Nesar Hashemi
Mercedes Kierpacz
Sedat Gürbüz
Kaloyan Velkov
Fatih Saraçoğlu
Vili Viorel Păun

 

 

 

¹https://www.ruhrbarone.de/beschlagnahme-von-nazis-toeten-plakaten-der-partei-war-illegal/179448
²https://seebruecke-hamburg.de/2020/08/20/pm-20-8-2020-hamburger-polizei-verhindert-wuerdiges-gedenken-an-die-toten-von-hanau/
³https://19feb-hanau.org/2020/08/21/pm-zur-demo/

Gemeinsamer Spendenaufruf linker Zentren

Wir sind ein Zusammenschluss linker Zentren in Hamburg und Umgebung.

Uns alle eint, dass wir selbstverwaltete Räume gestalten, in denen ein freies und selbstbestimmtes Leben, unabhängig von Leistung, Profit und Konkurrenz, möglich ist. Denn für uns ist die Art und Weise, wie wir zusammenleben und arbeiten politisch. Wir kommen aus unterschiedlichsten Kontexten & Hintergründen und haben darum in unserer Arbeit die unterschiedlichsten Schwerpunkte gesetzt:

Archive, Bibliotheken, Café, Bildungsstätten, offene Werkstätten, Umsonstladen, Kunstgalerie, Stadtteiltreffpunkt, Veranstaltungslocation, Küche für Alle, Selbsthilfewerkstätten.

Diese vielfältigen Projekte stellen wir in ehrenamtlicher Arbeit auf die Beine. Es geht uns nicht darum Profit zu erwirtschaften, sondern ein solidarisches Zusammenleben für Alle aufzubauen.

Wir wollen weiter emanzipatorische Kämpfe führen und unterstützen können.

Doch das können wir nicht allein. Statt nur individuelle Aufrufe und Kampagnen zu starten, setzen wir auf Solidarität. Wir haben uns zusammengeschlossen und wollen einander unterstützen, unabhängig davon, wie sehr wir als individuelle Projekte von den Auswirkungen der Corona-Maßnahmen betroffen oder gar bedroht sind. Wir sehen die Pluralität linker Projekte in Hamburg und Umgebung – bei allen Widersprüchen und Differenzen, die es gibt und auch weiterhin geben wird – als eine der großen Stärken der hiesigen Kultur- und Politszene. Damit diese Vielfalt uns auch weiterhin erhalten bleibt, wollen wir nicht alleine, sondern gemeinsam kämpfen. Linke Zentren bieten uns die Möglichkeit, alternative Strukturen zu etablieren und Umgangsformen zu einer Welt, die in Konkurrenz lebt, zu schaffen.

Lasst uns gemeinsam dafür geradestehen, nicht im Einzelnen, sondern kollektiv.
Die Zentren decken mit den Spenden ihre verbindlichen Ausgaben. Die eingenommenen Spenden werden an Projekte, die aktuell in ihrer Existenz bedroht sind, prozentual verteilt. Da die Entwicklungen der nächsten Monate nur schwer vorherzusehen sind, wird sich der Bedarf von Monat zu Monat ändern und tendenziell größer werden. Vermutlich wird dies also nicht unser letzter Spendenaufruf bleiben.

Die Spenden kommen nach Bedarf zugute:
Viertelzimmer Münzviertel
Café Knallhart
Anna & Arthur Infocafé
Centro Sociale
Infoladen Wilhelmsburg
Antifaschistische Erholungs- und Begegnungsstätte Heideruh
Sauerkrautfabrik
Libertäres Kultur- und Aktionszentrum Schwarze Katze 

Solidarische Grüße und danke für Eure Unterstützung

Spendenkonto:

Wohn- und Ferienheim Heideruh e.V.
BIC: PBNKDEFF200
IBAN: DE54 2001 0020 0254 0242 04
Verwendungszweck: Zentren

Dem Finanzamt reichen die Kontoauszüge als Spendenbescheinigungen bis 200 €. Höhere Spenden:
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